Da wir in diesem Jahr keine adelige Gruppe in unserem HSFL haben, sind viele der aufwändig gestalteten Kleider und Hemden für uns keine Option.
So trugen die Herren der unteren Schichten einfache, zumeist braune, Leinenhosen und weiße Leinenhemden mit weiten Ärmeln. Der
einfache Bürger trug außerdem unausgestopfte, kaum knielange Hosen aus
Wollstoff.
Die beliebteste Kopfbedeckung war das sogenannte Barett. Das gestrickte Barett wurden hauptsächlich von der Mittel- und Unterschicht getragen. Als Farben waren schwarz, rot, lederfarben, gelb, blau, grau und grün beliebt.
Bei den Damen der unteren Schichten werden ebenfalls zumeist Leinen und Wollstoffe getragen. Die Kleidung der Damen teilte sich in ein
Oberteil, das Mieder und das Hemd, in einen Unterrock und einen Schurz.
"Hauben" aus Leinen- und Baumwollgeweben machen den größten Teil der Kopfbedeckungen der Frau aus, aber auch Barette werden von Frauen getragen.
Das "Hemd" bezeichnete die sichtbar getragene Bluse.
"Halshemd", "Frauenhemd" und "Unterhemd" waren ebenfalls zeitgenössische Bezeichnungen. Hohe Stehkragen, Rüschenabschlüsse und Zierstickereien sind typische Merkmale des Halshemdes. Auf oder unter dem Hemd wurde das "Mieder" getragen, was am Unterrock befestigt werden kann.
Der in der Taille angesetzte Halbrock, der "Unterrock" wurde stets so
getragen, dass er teilweise sichtbar war. Charakteristisch für den Unterrock waren seine dekorativen Saumbesätze, die aus vielfältig gestalteten Zierstreifen zusammengesetzt wurden.
Der so genannte "Schurz" umschloss den darunter getragenen Rock rundum,
während der "Schurzfleck" nur den vorderen Teil des Rockes bedeckte
und als Arbeits- oder Zierschürze diente. Im Gegensatz zum darunter getragenem Kleid war der Schurz waschbar. Der Schurzfleck, also eine Art Schürze über dem Kleid wäre in unserem Spiel sehr gut. Beliebte Farben waren weiß, rot und schwarz. Neben den verwendeten Leinen- und Wollstoffen nahmen ab Mitte des 16. Jahrhunderts hochwertige Seidenstoffe zu, was sich jedoch in den unteren Schichten kaum widerspiegelte.
Außerdem wurde über dem Schurz oft noch ein Leder-Gürtel
getragen, welcher nicht nur schmückendes Beiwerk war, sondern auch der
Befestigung diverser Utensilien für den Alltag diente.
Zu diesen Gürtel-Utensilien zählen Taschen, Beutel, Schlüssel, Messer, Rosenkränze und Amulette die mit Haken am Gürtel befestigt werden. Während die Frauen noch ‚mittelalterliche‘ Gürtel (schmal und lang, am Rock vorn herabhängend) trugen, wurden die Gürtel der Männer schon breiter und kürzer und bekamen zunehmend stärkere Schnallen.
Als Schmuck tragen junge Mädchen und Kinder oft auch Haarbänder oder Kränze. Kleiderordnungen schreiben jedem Stand bestimmte zugelassene Haarbänder vor, schwarze Samtbänder für Dienstmädchen, Perlenhaarbänder und perlenbestickte Goldborten für die Oberschichten.
Zopffrisuren sind bei Kindern, jungen Mädchen und Frauen jeden Alters weit verbreitet.
Eingeflochtene bunte Bänder machen die Zöpfe dicker und länger.
Das Schuhwerk war zu damaliger Zeit noch sehr einfach und bestand aus dünnem Leder oder Flies. Was zur Folge hat, dass man teilweise 20 Paar Schuhe in einem Jahr brauchte.
Besonders typisch für diese Zeit war der "Kuhmaulschuh", auch "Ochsenmaul" oder "Bärentatze" genannt, ein flacher und weitausgeschnittener Lederschuh, der sehr breit wirkte. Dieser war eher bei den Männern beliebt. Aber auch Frauen trugen relativ einfach gefertigte, absatzlose Schuhe aus Leder.
Aufsehen und moralischen Anstoß erregt die so genannte geschlitzte oder "zerhackte" Mode, die sich während des 16. Jahrhunderts in ganz Europa verbreitet.
Sie zeugt durch das kunstvolle Zerlegen der textilen Oberfläche und das auf diese Weise ermöglichte visuelle Spiel mit verschiedenen Stoffen sowohl von einem immensen kleidungstechnischen Aufwand und Können als auch von einer ungewohnten männlichen Eleganz. Diese Mode war jedoch wie das folgende Wams eher den oberen Schichten vorbehalten. Das Wams eine Art Jacke oder Weste trat ebenfalls in den Vordergrund. Ursprünglich war das Wams eine Unterjacke welche unter der Rüstung getragen wurde und so trug man auch bis Anfang des 16. Jahrhunderts immer einen Überrock darüber. Doch ab 1500 wurde das Wams nicht mehr verdeckt, sondern als selbstständiges Kleidungsstück getragen und verziert.
Wie schon erwähnt fand man diese modischen Kleidungsstücke eher nicht bei Künstlern, Bediensteten oder einer Gruppe Landreiter, dem entsprechend würden sie sich für unser diesjähriges HSFL höchstens als eine Fest-Garderobe anbieten. Das nur als kleiner Exkurs in die Modewelt des Adels.
Das nur
als kleine Anregungen von uns. Anbei noch ein paar Web-Links zur Veranschaulichung.
Beliebte Namen im Spätmittelalter & im 16. Jahrhundert:
männlich:
Johann(es) / Hannes /Hans
Conrad / Kuntz
Friedrich / Fritz
Georg / Jörg / Schorsch
Nicolaus / Klaus / Claas
Michael / Michel
Lenhardt / Leonard / Lienhard
Jacob(us) / Jakopp
Martin
Casper / Kaspar
Andreas / Endres / Mathias / Mattes
https://www.beliebte-vornamen.de/1705-1495-m.htm
weiblich:
Anna / Anne
Sophie / Sofia
Margarete / Margaretha
Christine /Christina
Mechthild /Brunhild / Hilde
Marie /Maria
Dorothea /Thea
Katharina /Käthe
Elisabeth /Else
https://www.beliebte-vornamen.de/1701-1495-w.htm