Kostümhinweise

Nachdem alle Teilnehmer*innen die Briefe mit ihren Rollenbeschreibungen bekommen haben wollen wir alle Kostümnäher*innen unterstützen, indem wir ein paar Tipps für historisch authentische Kostüme geben. 

Grundsätzlich galt für die Unterschicht, Domestiken usw.: man trägt, was man hat. Das heißt, sofern es keine Arbeits- oder Zunftkleidung gab, waren die einfachen Menschen in Leinenhosen, kaputten Schuhen und abgetragenen weiten Hemden unterwegs. Mägde usw. trugen Faltenröcke oder -kleider sowie Schürzen darüber. Doch für Mittel- und Oberschicht gab es mehr Mode-Trends, die beachtet werden wollten:

 

Damen:

 

Im Biedermeier, der Zeit, die wir dieses Jahr bespielen, zeichnete sich die Damenmode vor allem dadurch aus, dass die Taille wieder in Mode kam. Wurde zur Napoleonischen Ära diese noch unterhalb der Brust geschnürt, wanderte sie später wieder zu ihrer natürlichen Position herab und wurden ab Mitte der 1820er Jahre auch wieder durch Korsetts (über)betont. Die Kleider und Röcke wurden am Saum wieder weiter, allerdings noch nicht so opulent, wie später in der Viktorianischen bzw. Wilhelminischen Zeit. Dafür durfte nun wieder – zumindest bei Tageskleidern – der Knöchel gezeigt werden. Die Abendgarderobe blieb fußlang. Häufig fanden sich quer aufgesetzte Applikationen am Rock. Als Schuhwerk trugen Damen ab den 30er Jahren immer häufiger Stiefeletten. Lediglich zur Gala-Kleidung wurden die vormals üblichen Kreuzbandschuhe noch getragen, aus denen später unsere heutigen Ballettschuhe entstanden. Die begehrte Sanduhr-Silhouette wurde aber nicht nur durch die Korsage erreicht, sondern auch durch Blusen mit besonders breiten Puff-Ärmeln. Diese erreichten in den 1830ern ihre größte Ausdehnung in den so genannten Hammelkeulen. Im Sommer bevorzugte frau leichte Stoffe (auch Tüll) in einfachen, hellen Farben. Bei Blusen stand die Weißstickerei hoch im Kurs. Während die Tageskleidung gewöhnlich hochgeschlossen war, wurde zum Abend ein breites Dekolleté zur Schau gestellt, das oft ebenfalls mit Stickereien umrahmt war. Um dennoch den Eindruck von Züchtigkeit zu erwecken, kamen große Umschlagtücher und Schals in Mode, die frau sich um die Schultern legte. Als Überbekleidung kamen Capes in Mode. Als Kopfbedeckung trugen die Damen im Alltag bzw. bei der Arbeit eher Hauben als Hüte. Zur Flanier-Garderobe war ein Hut jedoch unentbehrlich. Es dominierte die so genannte Schute, ein Hut (im Sommer gewöhnlich aus Stroh) mit gesichtsumrahmender Krempe, der mit reichlich Blumen und Schleifen verziert und mit einem Seidenband am Kopf angelegt bzw. unter dem Kinn zusammengebunden wurde. Unverzichtbare Accessoires der Damen waren viel Schmuck, Fächer, kleine Handtaschen mit besticktem Taschentuch sowie Handschuhe (Leder, Stoff oder Spitze) und Sonnenschirme. Make up war noch unüblich, dafür wurde aber mit Vorliebe parfümiert.  

 

Herren:

 

Bei den Herren blieb in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die lange Hosenröhre der napoleonischen Pantalons erhalten, jedoch wurden diese nicht mehr unbedingt mit einem Steg unter den Schuhen straff gehalten. Die Beinröhren konnten auch etwas weiter sein, blieben insgesamt aber nach wie vor lang und gerade. Auch die Herrenmode wurde tailliert und passte sich den Damen somit an. Hemden waren für gewöhnlich weiß; Hemdsärmel waren noch recht weit und wurden erst ab 1840 eng. Der Kragen stand hoch oder wurde durch einen Vatermörder zum Anstecken ergänzt. Als Oberbekleidung wurde ein Frack getragen, der die Taille betonte, im Tagesbetrieb kam aber schon der bürgerliche Gehrock in Mode. Die Oberbekleidung war einfarbig und wurde immer dunkler. Die Hosen blieben dabei aber gewöhnlich heller als Frack bzw. Rock. Unabdingbar waren Westen, das einzige Kleidungsstück, das durch Farbigkeit hervorstach. Hier durfte sich der Herr allen bunten Freuden ergeben, weshalb es im Laufe des Tages zu mehrmaligem Wechseln der Weste kommen konnte. Auch das Tragen von Unter- & OberWeste war nicht unüblich.  Ebenfalls unverzichtbar war die Krawatte, wobei in den 1830er Jahren darunter ein Querbinder (Halstuch) zu verstehen ist, den man sich eng um den Hochgestellten Hemdskragen wickelte und kunstvoll verknotete. Als Kopfbedeckung hatte sich für den Herrn mittlerweile der Zylinder durchgesetzt. In den 30ern kam auch der Chapeau Claque in Mode. Weitere unverzichtbare Accessoires waren Handschuhe, Taschenuhr (der einzige Schmuck für den Mann) und Gehstock. Zusätzlich fanden Hosenträger und Ärmelhalter häufige Verwendung. Eine modische Ausnahme in dieser Zeit konnten Studenten darstellen. In Ihrer Welt wurden nicht nur der bürgerliche Zylinder, sondern auch allerhand andere, zum Teil ‚wüste‘ Hutformen getragen. Auch konnten ihren Hosenröhren deutlich weiter ausfallen als es die aktuelle Mode vorgab. Wenn sie keine weiten Hosen anhatten steckten ihre Beine in kniehohen Gamaschen oder Stiefeln, die gern auch mit Reitsporen kombiniert worden sind. Des Weiteren gingen die Herren Studiosi wohl nie ohne eine langstielige Tabakspfeife aus dem Hause.

 

 

Web-Links:

http://www.historical-costumes.eu/de/Biedermeier.html http://www.fashionhistory.ch/biedermeier.htm http://www.costumeantique.de/data/kostuem_biedermeier.html http://www.costumeantique.de/data/kostuem_biedermeier_da.html http://www.costumeantique.de/data/kostuem_biedermeier_galerie_da.html

 

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